Querdielenhaus aus Siedenlangenbeck
Querdielenhaus aus Siedenlangenbeck
Niederdeutsches Hallenhaus aus Winkelstedt
Niederdeutsches Hallenhaus aus Winkelstedt
Niederdeutsches Hallenhaus aus Maxdorf
Niederdeutsches Hallenhaus aus Maxdorf

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Im Rahmen des Soforthilfeprogramms Landwirtschaftliche Museen werden die zum Teil stark beschädigten Reetdächer an vier Gebäuden des Freilichtmuseums saniert und teilweise neu gedeckt.

Die Maßnahme wird gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Mit über 25 Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf einer Fläche von ca. 6 Hektar wird im Freilichtmuseum Diesdorf die Kultur und Lebensweise der Menschen in der Altmark zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert präsentiert.

Bauernhäuser, Speicher und Torhäuser, Schmiede und Bockwindmühle, Taubenturm, Backhaus und Dorfschule wurden zu unterschiedlichen Hofformen angeordnet und vermitteln gemeinsam mit Nutz- und Hausgärten sowie Feld- und Wiesenflächen einen ganzheitlichen Eindruck der altmärkischen Kulturlandschaft vor den weitreichenden Umbrüchen in der Agrarwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.

Charakteristisch für die historische Hauslandschaft der westlichen Altmark war zudem die Verbreitung des „Niederdeutschen Hallenhauses“, das nach der Mitte des 19. Jahrhunderts durch reine Wohnhäuser nach mitteldeutschem Vorbild abgelöst wurde. Das um 1900 zu beobachtende Verschwinden der Hallenhäuser aus den Dörfern war schließlich Anstoß zur Gründung des Diesdorfer Museums.

Bei der Umsetzung der Häuser wurde i.d.R. der ursprüngliche Bauzustand rekonstruiert, d.h. spätere Umbauten und Modernisierungen zurückgenommen und die früheren Bau- und Nutzungsstrukturen auf der Grundlage bauhistorischer Untersuchungen wiederhergestellt. Dazu zählte auch die Eindeckung mit Reet, wie es auch in der Altmark bis ins 19. Jahrhundert üblich war. Reetgedeckt sind daher die großen Niederdeutschen Hallenhäuser aus Maxdorf (1786), Winkelstedt (1787), das Torhaus aus Maxdorf (1801) sowie das Querdielenhaus aus Siedenlangenbeck (1823).

Die organische Dachhaut dieser Gebäude ist Sonne, Wind und Wetter sowie den Emissionen der um das Museumsgelände betriebenen modernen Landwirtschaft in besonderer Weise ausgesetzt. Das Reet ist in großen Teilen mürbe, beschädigt und stellenweise bereits verrottet. Im Laufe der Jahre haben sich Fehlstellen gebildet, in die Regenwasser eindringen konnte; Pilzbefall und teilweise starker Moosbewuchs haben die Ausbreitung von Schadstellen beschleunigt.

Reinigungs- und Reparaturmaßnahmen der zurückliegenden Jahre haben diesen Prozess leider nicht aufhalten können. Wir sind daher sehr dankbar, dass mit Hilfe der Fördermittel aus dem Sofortprogramm Landwirtschaftliche Museen die Reetdächer saniert bzw. teilweise erneuert werden können.